Aufruf von Dr. Rath an die Staatsoberhäupter

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

Ich wende mich mit diesem Brief an Sie, weil Ihr Name unter einem öffentlichen Aufruf zu einem „internationalen Pandemievertrag“ steht, der am 30. März 2021 von den politischen Führern der sogenannten G7-Staaten initiiert wurde. In einem beispiellosen Schritt wurde dieses Dokument unmittelbar an die wichtigsten internationalen Medien weitergegeben und online sowie offline veröffentlicht. Was der Öffentlichkeit allerdings vorenthalten wurde, ist die Tatsache, dass die Initiatoren dieses Dokuments mehr als 40 [vierzig] Prozent des weltweiten Pharmaexportgeschäfts repräsentieren.

Die bewusste Sprachwahl dieses Aufrufs, der vor humanistischen Begriffen wie „Solidarität“, „internationale Zusammenarbeit“, „Fairness“, „Transparenz“, „Partizipation“ und „Gerechtigkeit“ nur so strotzt, konnte das eigentliche Ziel des Dokuments kaum verbergen: die Förderung des milliardenschweren Pharmaexportgeschäfts mit Impfstoffen und Medikamenten in den mehrheitlich armen Ländern.

Bezeichnenderweise fehlte bei den Unterzeichnern dieses „Pandemievertrags“ der Name der Person, die das höchste politische Amt auf unserem Planeten bekleidet, nämlich der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Antonio Guterres.

Dies war umso bemerkenswerter, als nur wenige Wochen zuvor, im Februar 2021, fünf der Initiatoren dieses „Vertrags“ – A. Merkel, E. Macron, U. von der Leyen, M. Sall und C. Michel – ein ähnliches Dokument veröffentlicht hatten, in dem zum Massenexport patentierter Impfstoffe aus einigen wenigen Pharmaexportnationen in die mehr als 150 Entwicklungs- und Schwellenländer aufgerufen wurde. Der prominenteste Unterzeichner dieses Aufrufs war der Generalsekretär der Vereinten Nationen.

Warum fehlte in dem neuerlichen Aufruf zu einem „Pandemievertrag“ nun der Name von Herrn Guterres?

Für die Unterzeichnung des Dokuments vom Februar hatte der wichtigste Repräsentant des größten politischen Gremiums der Welt viel Kritik erhalten. Denn augenscheinlich war die in dem Papier geforderte Bekämpfung der Pandemie nicht mehr als ein „Vorwand“, um für das Pharma-Investmentgeschäft noch mehr Gewinne zu generieren. Eine der bisher deutlichsten öffentlichen Kritiken lieferte mein offener Brief an Herrn Guterres vom 25. März 2021. In dem Schreiben ermahnte ich ihn, für die globale Gesundheit Position zu beziehen und nicht für den Pharma-Kolonialismus.

Als Wissenschaftler und Gründer eines gemeinnützigen Forschungsinstituts fühlte ich mich verpflichtet, Herrn Guterres persönlich anzuschreiben. Schließlich hat unser Wissenschaftler-Team einen umfassenden wissenschaftlichen Beweis dafür erbracht, dass eine Kombination bestimmter Vitamine und anderer Mikronährstoffe in der Lage ist, die entscheidenden Infektionswege von Coronaviren zu hemmen – einschließlich deren Mutationen. Details zu dieser bahnbrechenden Forschungsarbeit sind in dem beigefügten offenen Brief an den UN-Generalsekretär zu finden, der auch Literaturhinweise zu wissenschaftlichen Artikeln in begutachteten Fachzeitschriften enthält.

Ich wandte mich auch deshalb an den Generalsekretär der UNO, weil ich die deutsche Staatsbürgerschaft besitze. Die Generationen meines Vaters und Großvaters mussten in globalen Eroberungskriegen – im Ersten und Zweiten Weltkrieg – kämpfen, deren treibende wirtschaftliche Kraft gigantische Pharma- und Chemiekonzerne waren, nämlich BASF, BAYER und das von ihnen gegründete berüchtigte IG-Farben-Kartell.

Die entscheidende Mitwirkung dieser Konzerninteressen an den großen Kriegen des letzten Jahrhunderts, insbesondere am Zweiten Weltkrieg, ist in den Akten des Nürnberger Kriegsverbrechertribunals umfassend dokumentiert. Mehr als ein Dutzend Führungskräfte der größten Pharmakonzerne der Welt wurden in Nürnberg für Massenmord, die Plünderung ganzer Nationen [Enteignung] und andere Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt.

Die Einzelheiten dieser historischen Fakten sind auch in dem beigefügten offenen Brief an Herrn Guterres umfassend dokumentiert. Ich habe darin meine Besorgnis darüber zum Ausdruck gebracht, dass genau dieselben Konzerninteressen die aktuelle Pandemie missbrauchen, um ihren dritten Welteroberungsversuch zu organisieren – unter dem Vorwand der Pandemiebekämpfung, der Entwicklungshilfe und anderer offensichtlich falscher Versprechen.

Deutschland ist das größte Pharmaexportland der Welt und die deutsche Regierung setzt heute alles daran, die aktuelle Pandemie zur Expansion der globalen Pharmamärkte zu missbrauchen. Unter der Schirmherrschaft des Wirtschaftsministeriums (!) hat die Bundesregierung zu diesem Zweck eine „Task Force“ gegründet, die die strategische Welteroberung mit Hilfe von Impfstoffen koordinieren soll. Das unternehmerische Flaggschiff dieser Strategie ist das Unternehmen BAYER, das sich anschickt, seine demnächst erscheinenden Impfstoffe der „zweiten Generation“ in einer beispiellosen Kampagne der ganzen Welt aufzudrängen.

Diese unheilvolle Koalition aus Konzern- und Politikinteressen ist auch der Drahtzieher hinter dem bereits erwähnten „Pandemievertrag“ – ein Dokument, das Sie mit Ihrer Unterschrift unterstützt haben.

Mit diesem Brief informiere ich Sie – wie auch die breite Öffentlichkeit – über die beunruhigende Tatsache, dass die Erben des berüchtigten IG-Farben-Kartells, die treibende wirtschaftliche Kraft hinter zwei militärischen Welteroberungsversuchen, ihren dritten „Eroberungszug“ planen – diesmal unter dem „Vorwand“ der Pandemiebekämpfung. Selbst die Sprache dieses Dokuments, verfasst in Orwellschem „Neusprech“, ähnelt der Rhetorik, mit der diese Interessen im Vorfeld ihrer letzten Eroberungsfeldzüge die Welt getäuscht hatten.

In Anbetracht dieser Informationen vertraue ich darauf, dass Sie meine Bedenken teilen und sich von dem geplanten „Pandemievertrag“ ebenso distanzieren wie von jedem anderen zukünftigen Plan zur Förderung des globalen „Pharma-Kolonialismus“.

Aber es gibt Hoffnung. In meinem Brief an den UN-Generalsekretär stellte ich eine wissenschaftlich basierte globale Gesundheitsstrategie vor, mit der sowohl die aktuelle Pandemie beendet als auch zukünftige Pandemien verhindert werden können.

Ich möchte Sie einladen, sich mit dieser bahnbrechenden öffentlichen Gesundheitsstrategie zur Bekämpfung der Pandemie vertraut zu machen, die überall sofort einsetzbar wäre – in den großen Städten, aber auch in den entlegensten Dörfern auf unserem Planeten. Wenn Sie dies nicht tun, würden Sie eine historische Chance verpassen, die aktuelle Pandemie zu beenden und die menschliche Gesundheit weltweit zu verbessern.

Ich appelliere an Sie, die bevorstehende UN-Vollversammlung zum Anlass zu nehmen, diesen unmittelbar verfügbaren Ansatz als das zu bewerben, was er ist: der einzige wirksame, sichere und erschwingliche Weg, um zu verhindern, dass die Entwicklungsländer wirtschaftlich – und politisch – in die Geiselhaft des Pharma-Kolonialismus genommen werden.

Mit freundlichen Grüßen

 

Dr. Matthias Rath